Ischi­as­schmerz in der Schwangerschaft

Eine der schöns­ten Erfah­run­gen im Leben einer Frau ist die Schwan­ger­schaft. Sie ist geprägt von vie­len Ver­än­de­run­gen. Lei­der kön­nen auch Ischi­as­schmer­zen Fol­gen sol­cher Ver­än­de­run­gen sein. Doch Ischi­as­schmer­zen sind kein Schick­sal, das Sie ein­fach hin­neh­men müs­sen, Sie kön­nen etwas dage­gen tun. Lesen Sie hier, wie!

Aus­lö­ser für Ischi­as­schmerz wäh­rend der Schwangerschaft

  • Über­las­tung und Fehl­be­las­tung: Viele Ischi­as­schmer­zen, die in der Schwan­ger­schaft auf­tre­ten, haben genau die glei­chen Ursa­chen wie sonst auch. Sei es, dass Sie Ihrer Wir­bel­säule zu viel zumu­ten oder eine ungüns­tige Hal­tung ein­neh­men. Vor allem Ein­klem­mun­gen des Ischi­as­nervs an sei­nen Aus­tritts­stel­len an der Wir­bel­säule lösen Ischi­as­schmer­zen aus.
  • Der Baby­bauch: Häu­fig ist das Wachs­tum des Kin­des Aus­lö­ser für Ischi­as­schmer­zen. Die Lei­bes­frucht wird grö­ßer und mit ihr auch das Gewicht, das Sie mit sich her­um­tra­gen. Um auch in der fort­ge­schrit­te­nen Schwan­ger­schaft sta­bil und aus­ba­lan­ciert zu blei­ben, muss Ihre Wir­bel­säule ihre Ide­al­po­si­tion ver­las­sen. Die natür­li­che S‑Krümmung wird sehr viel aus­ge­präg­ter. Das for­dert die Mus­ku­la­tur Ihres Rückens zu Höchst­lei­tun­gen her­aus. Die Belas­tung auf Bän­der, Mus­keln und Wir­bel­kör­per nimmt zu. 
  • Die Lage des Kin­des: Auch die Lage des Kin­des kann dazu füh­ren, dass Ihr Ischi­as­nerv ein­ge­klemmt wird. Häu­fig drückt das Kind auf die­sen größ­ten Nerv unse­res Körpers.
  • Ver­än­de­run­gen am Bin­de­ge­webe: Um Ihren Kör­per auf die bevor­ste­hende Geburt vor­zu­be­rei­ten, schüt­tet Ihr Kör­per das Hor­mon Pro­ges­te­ron aus. Dies bewirkt, dass das Bin­de­ge­webe, vor allem Bän­der und Seh­nen, wei­cher und dehn­ba­rer wer­den. Dadurch kann das Kind leich­ter durch den Geburts­ka­nal glei­ten. Doch mit dem Becken­be­reich wird auch jenes Bin­de­ge­webe insta­bi­ler, das um Ihre Wir­bel­säule herum ange­sie­delt ist. Ver­spannte Mus­keln oder auch unbe­dachte Bewe­gun­gen füh­ren in die­ser Situa­tion viel leich­ter und häu­fi­ger dazu, dass Ihre Wir­bel­kör­per aus ihrer Posi­tion gera­ten. Schmerz­hafte Blo­cka­den und ein schmer­zen­der Ischi­as­nerv sind dann häu­fig die quä­len­den Folgen
  • Fal­sche Rücken­schmer­zen: Wäh­rend der Schwan­ger­schaft kann es zu einem Phä­no­men kom­men, das man fal­sche Rücken­schmer­zen nennt. Diese durch­aus rea­len Schmer­zen haben ihren Ursprung jedoch im Becken­be­reich und nicht in der Wir­bel­säule. Zie­hen Sie bei Schmer­zen im unte­ren Rücken wäh­rend der Schwan­ger­schaft also bitte unbe­dingt immer auch Ihren Gynä­ko­lo­gen zu Rat.

Woran erken­nen Sie Ischiasschmerzen?

Ischi­as­schmer­zen sind häu­fig sehr typisch und durch die Lage des Nervs und damit des Schmer­zes von ande­ren Rücken­schmer­zen zu unter­schei­den. Hier die wich­tigs­ten Sym­ptome des Ischiasschmerzes:

  • ste­chende Schmer­zen im unte­ren Rücken, die über den Po ins hin­tere Bein verlaufen
  • Schmer­zen ver­schlim­mern sich beim Nie­sen, Beu­gen, Husten
  • Emp­fin­dungs­stö­run­gen, Taub­heit, Krib­beln in einem Bein (meist ist der Ischi­as­schmerz einseitig)
  • Pro­bleme beim Anhe­ben des Beins, Fer­sen­stand, Zehen­stand oder Dre­hung des Fußes sind erschwert

Schnelle Hilfe bei Ischi­as­schmer­zen in der Schwangerschaft

  1. Star­ten Sie in die Schwan­ger­schaft mit einem gesun­den Rücken! Stär­ken Sie schon vor der Schwan­ger­schaft Ihre Mus­keln, bauen Sie Ver­span­nun­gen ab und machen Sie ihn geschmei­dig und beweglich. 
  2. Regel­mä­ßi­ges Rücken­trai­ning wäh­rend der Schwan­ger­schaft! Schon mit zwei bis drei Rücken-Trai­nings­ein­hei­ten pro Woche kön­nen Sie Ihren Rücken stark und gesund hal­ten. Trai­nie­ren Sie Ihre Rücken‑, Bauch- und Becken­bo­den­mus­kel gleichmäßig.
  3. Bewe­gen Sie sich viel und häu­fig. Ver­mei­den Sie es zu lange zu sit­zen oder zu ste­hen. Ändern Sie immer wie­der Ihre Posi­tion und ach­ten Sie auf Ihre Haltung.
  4. Ver­zich­ten Sie wäh­rend der Schwan­ger­schaft auf hohe Absätze. So ver­hin­dern Sie Unfälle und belas­ten Ihren Rücken nicht noch zusätzlich.
  5. Tra­gen Sie einen Schwan­ger­schafts­gurt! Vor allem zum Ende der Schwan­ger­schaft und bei Mehr­lings-Schwan­ger­schaf­ten hält die­ser Gurt Ihren Rücken gesund.
  6. Sor­gen Sie für einen regel­mä­ßi­gen Wech­sel zwi­schen Anspan­nung und Ent­span­nung! Ihre Mus­keln lie­ben es, wenn Sie gefor­dert wer­den. Doch ist es auch wich­tig, regel­mä­ßig für Ent­span­nung zu sorgen.
  7. Mas­sa­gen mit dem Igel­ball! Mer­ken Sie, dass Ihre Mus­keln im Len­den­wir­bel­be­reich ver­här­tet sind, stel­len Sie sich mit dem Rücken an eine Wand. Legen Sie den Igel­ball zwi­schen die schmer­zende Stelle und die Wand. Bewe­gen Sie sich nun sanft auf und ab, damit der Igel­ball die Mus­ku­la­tur lockern kann.
  8. Rücken­mus­keln lockern! Stel­len Sie sich so hin, dass Sie sich irgendwo fest­hal­ten kön­nen. Bewe­gen Sie nun ein Bein schwung­voll nach vorne und hin­ten. Wie­der­ho­len Sie die Übung etwa 5–10 Mal täglich.