Muskelschmerzen
Der medizinische Fachbegriff für Muskelschmerzen lautet Myalgie. Im Gegensatz zu Muskelkater, der als Folge zu starker körperlicher Anstrengung auftritt, gilt Muskelschmerz als Symptom der Erschöpfung. Er tritt im Zusammenhang mit verschiedenen Krankheiten und Infektionen auf.
Muskelschmerz als Folge körperlicher und seelischer Erschöpfung
Formen dieses Schmerzes zeigen sich bei der Grippe (Influenza) oder Erkältungs-Krankheiten, die mit einer Adeno-Viren-Infektion einhergehen. Andere Myalgie-Ursachen liegen in der Infektion durch Zeckenstiche oder übertragenen Krankheiten wie Leptospirose. Der häufigste Grund für Muskelschmerzen entsteht durch eine körperliche Fehlbelastung am Arbeitsplatz oder während des Sports.
Muskelverspannungen als Ursache für Muskelschmerzen
Muskelschmerzen aufgrund Muskelverspannungen (Myogelosen) treten als krampfhafte, ziehende und stechende Muskelempfindungen auf. Der umgangssprachliche „eingeklemmte Nerv“ erweist sich als Muskelhartspann. Der Spannungszustand, genannt Tonus, im Muskel erhöht sich. Dieser Muskel verkürzt sich und fühlt sich hart an. Die von gespannten Muskeln betroffenen Muskelgruppen zeigen sich als schmerzhafte Knötchen oder Wulst. Es fällt schwer, sie in vollem Maße wegzumassieren.
Auf Dauer löst ein verspannter Muskel Muskelschmerzen aus. In diesem Zusammenhang tritt ein schmerzender Kopf oder das Schulter-Arm-Syndrom ein.
Muskelschmerzen durch verspannte Muskeln liegt eine Ursache zugrunde
Myalgien folgen vor allem körperlichem oder geistigem Stress. Falsches oder zu langes Sitzen vor dem Computer führt zu fehlerhafter Haltung. Als anderes Beispiel gilt die verkehrte Einstellung des Autositzes. Besonders im Rücken oder im Schulter-Nacken-Bereich machen sich Spannungsschmerzen bemerkbar. Andere Ursachen liegen in falscher Bewegung oder Bewegungsmangel.
Dadurch kommt es zu einer schwachen Muskulatur und einem Ungleichgewicht zwischen verschiedenen Muskelgruppen. Dies führt zu schmerzhaften Beeinträchtigungen der Wirbelsäule. Ungenügendes Auf- und Abwärmen beim Sport sorgt für Muskelkrämpfe. Länger andauernden Muskelschmerzen liegt eine Verletzung wie der Muskelfaserriss oder die Muskelzerrung zugrunde.
Muskelschmerzen im Oberschenkel, Oberarm und Rücken
Symptome für Muskelschmerzen im Oberschenkel treten örtlich begrenzt auf oder breiten sich im Körper aus. Die Art des Schmerzes erscheint unterschiedlich. In manchen Fällen fühlt der Betroffene im Muskel ein Stechen oder Ziehen. Andere Schmerzen erweisen sich als brennend, dumpf oder drückend. Die Schmerzentwicklung verläuft bei jedem anders.
Die Verkrampfungen entwickeln sich ohne Vorwarnung und heftig (akut) oder bestehen dauerhaft (chronisch). Akuter Schmerz im Muskel erscheint wie alle Schmerzen in ihrer begrenzten Dauer als Warn- und Schutzfunktion. Beseitigt der Patient die auslösenden Reize, klingen die Muskelschmerzen schnell ab. Ein chronischer Schmerz liegt vor, wenn die Symptome über den Zeitraum eines halben Jahres bestehen. In manchen Fällen stellt die chronische Myalgie ein eigenständiges Krankheitsbild, kurz Schmerzsyndrom, dar.
Therapien gegen anhaltende Muskelschmerzen
Die Therapie einer Myalgie hängt von den Ursachen der Beschwerden ab. Eine ärztliche Diagnose erscheint ratsam, um mögliche Auslöser der Muskelschmerzen aufzuklären. Besteht nicht die Möglichkeit, die Myalgie auf die häufigsten Ursachen zurückzuführen, erscheint der Schmerz krankheitsbedingt. Die Therapie zielt in diesem Fall darauf ab, die zugrunde liegende Krankheit zu heilen. Tritt der Muskelschmerz als Nebenwirkung von Medikamenten ein, setzt der Patient diese nach Rücksprache mit dem Arzt ab.
Als symptomatische Therapie gegen Muskelschmerzen im Oberarm, im Rücken oder Oberschenkel kommen geeignete Schmerzmittel zum Einsatz. Gegen akut verspannte Muskeln hilft Kälte-Anwendung als Sofort-Therapie. Dazu wickelt der Betroffene Eisbeutel in ein Tuch und legt dieses auf die schmerzende Stelle. Bei einer akuten Schmerzentwicklung gilt Ruhe und sich schonen als wichtig.
Die Muskelverletzung braucht ausreichend Zeit, um zu heilen. Belastet jemand einen verletzten Muskel zu früh, riskiert er eine erneute Verletzung mit Muskelschmerzen. Es folgen zusätzliche Vernarbungen oder Verknöcherungen des Muskelgewebes. Ein längerer Heilungsprozess und eine eingeschränkte Bewegung des Muskels folgen. Tritt ein akuter Schmerz in den Muskeln während einer sportlichen Betätigung auf, gilt es, diese zu unterbrechen. Bei einem Muskelkater setzt der Patient das Training ein bis zwei Tage aus. Erst schmerzfrei nimmt er es wieder auf. Die Heilungsdauer von Muskelzerrung und Muskelriss liegt bei zwei bis vier, beziehungsweise zwölf Wochen.
Möglichkeiten, um Muskelschmerzen vorzubeugen
Die Vorbeugung der Myalgie findet bedingt statt. Eine wirksame Strategie besteht darin, Verletzungen und Spannungen zu meiden. Regelmäßiges Bewegen hilft, einer Überbelastung beim Sport vorzubeugen. Laufen, Walking und Schwimmen wirken entspannend auf die Muskulatur. Autogenes Training und Yoga gelten als empfehlenswerte Entspannungs-Übungen. Eine korrigierte Sitzhaltung beugt verspannten Schultern vor. Gymnastik gilt als gute Maßnahme, wenn der Patient darauf achtet, den Kopf nicht zu kreisen.